Eigene Bilder auf der Webseite? Ja, bitte. (Teil 2)
Sabine Kunzer ist ausgebildete Fotografin, mit Meisterbrief. Sie arbeitet, wie ich, in Friedrichhafen am Bodensee und veranstaltet Fotoreisen und -workshops. Hochzeiten, Familienbilder, aber eben auch Business-Bilder gehören zu ihrem Tagesgeschäft. Ich bin ein Fan von eigenen Bilder auf der Webseite und habe mit ihr über die Entwicklung in der Fotografie gesprochen und sie gefragt, worauf es bei guten Bildern ankommt.
Hallo Sabine, Du hast eine klassische Ausbildung gemacht und sogar eine Meisterprüfung abgelegt. Doch die Welt der Fotografie hat sich verändert. Welche Änderungen (im Vergleich zu Deinen ersten Berufsjahren) sind besonders drastisch?
Die unglaubliche Menge von Bildern, die im Grunde in diversen Rechnern verschwinden und selten als Foto im Album oder an der Wand. Auch und in Folge Quantität statt Qualität.
Bilder, überall Bilder, mit immer besseren Handykameras und den Sozialen Medien glaubt jeder fotografieren zu können. Stört Dich dass ?
Nicht wenn die Fotos am Ende Zeitdokument oder Glücksbringer (!?) sind. Jedes Foto das gefällt und Freude macht, da fließt auch das Wort Qualität mit ein, ist im Grunde ein gute Foto.
Das Handwerk Fotografie impliziert ein großes Grundwissen über Fotografie (Bildführung, Lichtaufbau, soziale Kompetenz bei Portraitisten, Fachwissen bei Industrie- und Werbefotografen). Und Berufserfahrung ist ein ganz wichtiger Aspekt.
Du bist ein alter Hase in der Welt der Fotografie und hast schon viele Trends erlebt. Wohin geht die Reise der Fotografie?
Größer, weiter, besser und spektakulärer. Und was nicht ist, regelt ADOBE… Aber in der Kunstscene gibt es eine Rückbesinnung auf die klassische Fotografie, die ja nichts anderes heißt als LICHTZEICHNEN.
Webseiten werden immer bildlastiger. Woran erkennt man gute Webbilder?
Am Eindruck, vorzugsweise positiv, den sie in der kürze der Zeit hinterlassen…
Viele greifen zu Stockfotos. Was spricht für eigene Fotos auf der Webseite?
Natürlich ist Authentizität ein Türöffner. Stockphotos sind eben nicht authentisch.
Authentizität, Emotionen sind bei Fotos sehr wichtig. Wie schaffst Du es dem Bild eine Botschaft „mitzugeben“?
Wenn ich bin, wer ich bin. Dann bist du, wer du bist…. So einfach.
Für mich sehen viele Business-Fotos gleich aus. Stehend, mit verschränkten Armen.
Woran erkennt man ein gutes Business-Foto?
Ich muss mich wiederholen… Authentizität ist auch hier entscheidend, deshalb ist es zum einen ganz wichtig, dass der Portraitierte Vertrauen zur Fotografenin hat. Sozusagen von Profi zu Profi. Und das mit Respekt und Wertschätzung der jeweiligen Kompetenzen.
Ich war bei vielen Shootings dabei. Die meisten sind verkrampft, wenn es um Fotos geht. Wie schaffst Du es, dass sich die „Modells“ entspannen?
Ich bin wie ich bin. Manchmal eine Standup Comedian und manchmal Philosophin.
Welches ist Dein liebstes Motiv?
Mein liebstes Motiv ist das, dass mit mein Herz berührt, meine Seele erfüllt und mein Hirn nährt.
Danke Dir, Sabine.
Hier gehts zum Teil 1: Eigene Bilder auf der Webseite? Ja, bitte.
Bildquelle: Viktor Hanacek via Picjumbo
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!