Als SEO- und Content-Beraterin habe ich viele Kunden, die mich speziell für die Webseitenoptimierung anfragen. Die meisten verstehen unter Webseitenoptimierung SEO. Doch für mich ist die Optimierung viel umfassender: Sie betrifft die Bereiche Content, SEO und Usability. Diese Zusammenhänge erkläre ich in diesem Artikel.

In meiner Arbeit mit den Kunden gebe ich relevante SEO- und Content-Prinzipien weiter, indem ich u. a. Strukturen erkläre und ändere, Texte bespreche, korrigiere und bestimmte Aspekte im Webdesign vermittle.

In der Regel mit gutem Erfolg. Die meisten Kunden verstehen recht bald die Zusammenhänge zwischen SEO und Content und kommen in die Handlung.

Doch nun habe ich einen Fall, wo die Webseitenoptimierung nicht optimal lief

Eine Kundin hat mich beauftragt, weil sie mit ihrer Kernleistung nicht gefunden wird und sich gern in diesem Bereich als Expertin positionieren will. Neben vielen Fehlern – der Hauptfehler war fehlender Content. Es gab nicht einen Text über diese Leistung, nicht mal eine Erwähnung, nur ein paar Bilder. Kein Wunder also, dass sie nicht damit gefunden wurde. Der SEO-Klassiker.

Wir haben über mehrere Termine gemeinsam relevanten Content erarbeitet und versucht eine Experten-Positionierung auf der Webseite zu kommunizieren. Soweit so gut. Sie war noch nicht soweit, sich von anderen (alten) Leistungen zu trennen, also tauchte ihre Kernleistung neben anderen auf, was aber in Ordnung war und der Positionierung keinen Schaden zufügte.

Mit gutem Content war die Grundlage für SEO gelegt

Im Herbst wollten wir weitermachen.

Ich habe ihr dann einen Zwischenstand über ihr Ranking gesendet und daraufhin erfahren, dass ihr die Webseite jetzt nicht mehr gefällt und sie gerade an einem Neudesign sitzt. Auf Nachfrage hat sie mir bestätigt, dass sie ein anderes Theme von ihrem bisherigen Themeanbieter genommen hat, was aus meiner Sicht keine optimalen SEO-Voraussetzungen hat. Deshalb arbeite ich mit Themes, die sich in Sachen SEO bewährt haben, Enfold zum Beispiel. Aber das nur am Rande

Gestern habe ich auf ihre Webseite geschaut und ich habe mich sehr gewundert. Vor allem im Punkt Usability hat die Webseite jetzt deutliche Schwächen.

Was Usability mit SEO zu tun hat und was Webseitenoptimierung ist

Was hat nun SEO mit Usability zu tun? Ganz einfach ausgedrückt:

SEO ist ein Versprechen. Content ist die Lieferung. Usability die Verpackung.

Kuriose Schrift, schlecht lesbar ohne Kontrast

Kuriose Schrift, schlecht lesbar, ohne Kontrast.

Google achtet inzwischen sehr stark darauf, dass die Webseite einen hohen Kundennutzen hat. Usability ist der Fachausdruck für den Kundennutzen. Eine gute Usability macht es dem Besucher deiner Webseite einfach, alle gewünschten Informationen zu erhalten und sein Ziel zu erfüllen. Ein Beispiel: Ein User, der mehr über Suchmaschinenoptimierung erfahren möchte, wird danach im Internet suchen. Er klickt auf ein Suchergebnis und ERWARTET, dass er alle relevanten Information auf dieser ihm ausgelieferten Webseite findet. Findet er die Informationen nur auf Umwegen oder gar nicht, dann ist die Webseite nicht sehr nutzerfreundlich.

Jeder, der die Google Search Console benutzt, kennt die Hinweise, die sich auf die Usability der Webseite beziehen. Usability ist ziemlich komplex. Hier spielen hochwertiger Content, SEO, Webdesign, Technik und verkaufspsychologische Aspekte zusammen. Es ist ein bisschen wie Schni-Schna-Schnuck. Ein Aspekt sticht den anderen. Ein Beispiel: Auch wenn deine Texte perfekt suchmaschinenoptimiert sind, mit einer schlechten Usability wird deine Webseite niemals gut ranken. Nicht im Jahr 2020.

Kommen wir noch mal auf das Versprechen zurück. Wird die Webseite in den SERPs für eine bestimmte Frage / Anforderung gefunden, dann erwartet der User, dass die Webseite die Antwort liefert. Er will gut lesbare Texte, die ihm auf schnellstem Wege die Antwort auf seine Suche liefern. Usability und SEO gehen Hand in Hand, weil wer zwar gefunden wird, aber dann nicht „liefert“, bekommt auch keine Leads.

Und ich sage es mal so hart, wie ich es denke:

Kreativität hört da auf, wo die Usability darunter leidet.

Und da gibt es ganz klare Regeln. Besonders im Webdesign gilt: Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Meistens stimmt das Design mit der anvisierten Zielgruppe nicht überein. Das ist aber ein anderes Thema, für einen anderen Artikel. Heute geht es um gravierende Fehler im Webdesign, die sich auf die Usability der Webseite auswirken. Weboptimierung kann also ganz unterschiedliche Aspekte beinhalten.

Was ist also passiert?

Ja, die SEO-Texte sind noch da. Irgendwie. Dabei sind vor allem Überschriften und Seitentiteln wichtig und man sollte nicht irgendwelche „modernen“ Wordings benutzen. Nicht, wenn der User aus der  Provinz mit ganz anderen Begriffen sucht. Schlimmer ist allerdings, dass die Texte nicht richtig gut präsentiert werden.

Und weil ich auf der Webseite so viele Usability-Fehler gefunden habe, möchte ich die wichtigsten mit der Welt teilen.

19 Tipps wie du deine Webseite für mehr Usability optimierst

(1) Ein gutes Logo

Ein gutes Logo ist tendenziell eher schlicht. Es lässt sich ohne Verlust vergrößern und verkleinern. Und wenn es eine Wortmarke ist, dann muss die gewählte Schrift auch lesbar sein. Die einzige Ausnahme gilt für Unterschriften. Die dürfen etwas verschnörkelt sein. Ich habe „etwas“ geschrieben.

(2) Keine Schriften auf Bilder

Überflüssig sind Schriften, die mit Photoshop, Canva & Co. auf Bilder gelegt werden. Menschen, die so etwas machen, arbeiten in der Regel mit einem Monitor so groß wie ein Fußballfeld. Das beschriftete Bild sieht dann am Mac mit einer Auflösung von 2304 x 1440 ganz fein aus. Und auf dem Handydisplay? Lässt sich die Schrift noch lesen? Wenn die Textbotschaften noch in eigenartigen Schriften erst auf den dritten Blick erfassbar sind, dann ist das nicht userfreundlich.

Ihr merkt es gerade: Ich halte nichts davon Textbotschaften als Bild auf einer Webseite einzubinden. Das ist verschenktes Potenzial. Vor allem wenn man die Webseite für SEO optimiert. Also wenn dein Text auf dem Bild relevante Keywords enthält oder theoretisch enthalten könnte, und du sowieso schon eher wenig Text auf der Webseite hast, dann fixiere den Text nicht auf Bildern.

(3) Verwende keine kuriose Schriftarten

Schriften auf einer Webseite sollten SOFORT lesbar sein. Deswegen ist meine Empfehlung, sich an die so genannten Webfonts zu halten. (Auch da gibt es Schriften, die sehr nah an der Nicht-Lesbarkeit sind.) Wer arg verkünstelte Schriften einsetzt, und sie dann noch als Bilder darstellt, weil es diese Font fürs Web gar nicht gibt, der macht es seinem Besucher sehr schwer, seine Inhalte zu lesen.

(4) Richtige Schriftgröße

Nicht jeder hat gute Augen. Texte sollten GUT lesbar sein, auch auf dem Handy (und vor allem da, wenn der Traffic mobil kommt). Bitte testet die Schriftgröße mit euren Eltern und Großeltern. Wenn die es nicht lesen können, dann größer machen.

(5) Bitte mit Kontrast

Nicht umsonst sagt man, dass etwas dort Schwarz auf Weiß steht, wenn etwas ganz deutlich ist. Eine hellbraune Schrift auf beigen Hintergrund ist nicht kontrastreich und widerspricht den Grundlagen guter Usability. Schwarz auf Weiß oder dunkelgrau auf Weiß oder Weiß auf dunklem Hintergrund, aber niemals Hellbraun auf Beige.

(6) Die richtige Schriftstärke wählen

Zugegeben, ich mag auch feine Schriften, da wo es passt. Aber wenn die Lesbarkeit darunter leidet, dann sollte man doch besser auf die Schriftstärke „normal“ setzen.

(7) Links, die als solche gekennzeichnet sind

Im Internet muss alles schnell gehen. Meist bleiben nur wenige Sekunden, um den User mit seinem Angebot zu überzeugen. Wenn dann Links nicht gekennzeichnet und sogar als „schlecht lesbare“ Bildchen eingebunden sind, springt der User ab. Weil er nicht das findet, was er erwartet.

(8) Praktikable Kontaktformulare

Schlechte Kontaktformulare nerven. Und viele Menschen mögen auch gar keine Kontaktformulare. Abgesehen davon, dass sie im Zuge der DSGVO bestimmten Gesetzen unterliegen. Ich sage nur Datensparsamkeit. Wer dann „unnütze“ und zu viele Sachen abfragt, braucht sich nicht wundern, wenn keine Anfragen kommen. Schlechte Kontaktformulare sind ein Grund, warum Kauf- und Anfrageprozesse abgebrochen werden.

(9) Regionale Dienstleistungen, die im Content nicht verortet sind

Seit Google MyBusiness ist es leichter lokale Unternehmen zu finden. Google ist inzwischen sehr erfolgreich, die Suchintension zu erkennen und spielt mit „in Person“ meist passende Ergebnisse aus.

Doch trotzdem ist es wichtig, above the fold auf das „wo“ hinzuweisen, wenn es eine Rolle spielt. Wer hier unter Fotograf Bodensee gefunden wird, wunderbar. Aber es spielt eine Rolle, ob der Fotograf in Konstanz oder in Lindau sitzt. Denn kein Lindauer fährt nach Konstanz zum Fotografen. Ganz wichtig ist dieser Zusatz auch bei touristischen Online-Inhalten, z.B. Webseiten für Ferienwohnungen.

(10) Texte und Menüs auf Denglisch

Ich finde es sehr problematisch, wenn deutsche und englische Begriffe im Menü vermischt werden, wenn neben dem „Angebot“ ein „About me“ steht. Mein Rat: Entweder, oder!

(11) Impressum und Datenschutzerklärung an der richtigen Stelle

DSGVO. Ist nun mal so. Impressum und Datenschutzerklärung gehören auf jede Unterseite. Ich stecke sie deshalb gern in den Footer, weil sie „von jeder Unterseite erreichbar sein müssen“.

(12) Keine unbeschrifteten oder wiederkehrende Bilder im Header-Bereich

Es gibt Webseiten, die haben above the fold auf jeder Unterseite das gleiche Bild. Das heißt, man scrollt und merkt es gar nicht. Auch schlecht, wenn das Bildmotiv willkürlich gewählt ist und nichts mit dem übrigen Content zu tun hat und wenn dann das Bild nicht beschriftet ist. Vor allem bei persönlichen Leistungen, z.B. Coaching sollte, wenn above the fold ein Bild oder ein Slider benutzt werden, auch dazu stehen, wenn darauf zu sehen ist. Auch generell sollte man sich in Zeiten der mobilen Suche überlegen, ob riesige Bilder dem Handy-User einen Mehrwert bringen.

(13) Keine Bleiwüsten

Sehr unfreundlich, wenn sich unterschiedliche Content-Formate nicht wirklich unterscheiden. Wenn die Frage in einem Interview genauso dargestellt wird, wie die Antwort. Wenn die FAQ-Frage die gleiche Größe/Schriftstärke/Schriftfarbe hat, wie die Antwort.

Worauf achtet der User, wenn er einen Text liest? Auf Eyecatcher, auf Signale, die dazu beitragen, dass er sicher ist, auf der Webseite genau die gesuchten Informationen zu finden. Deswegen unbedingt ausdrucksstarke Zwischenüberschriften und einen zweiten Leseweg einfügen.

(14) Vermeide nichtssagende Überschriften

Jeder ist genervt, wenn übertriebende Überschriften, so genanntes Clickbaiting, benutzt werden. Besonders schlimm, wenn die Überschrift keinen Bezug zum Inhalt des Textes hat. Aber anders herum ist es nicht besser: Wenn die Überschrift so nichtssagend ist, dass man als User nicht ableiten kann, welche Infos sich im Textabschnitt darunter befinden. Es muss schnell. 4 Sekunden. Und hopp ist der User weg.

(15) Keine Inselinformationen

Hier ein bisserl Info, da ein bisserl Info. Wo standen die Preise noch? Wo waren die Öffnungszeiten? Wer es seinen User so schwer macht, dass dieser sich wichtige Information mühsam zusammenklauben muss, der braucht sich nicht wundern, wenn der User genervt aufgibt und die Webseite verlässt.

(16) Missachtung der Nutzererwartungen

Das ist echt ein wunder Punkt, über den ich schon ganz oft referiert habe. Der User, also du, ich, Oma und dein Kollege, surfen nicht nur auf deiner Webseite. Sie schauen sich hunderte Webseiten an und haben dadurch eine bestimmte Erwartungshaltung. Zum Beispiel erwarten User, dass das Menü im Headerbereich ist. Dass sich dort auch ein Kontaktbutton befindet. Dass in einem Shop der Bestellprozess nach einem bestimmten Ablauf erfolgt. Dass wichtige Informationen im oberen Bereich der Webseite stehen. Du bist nicht besonders kreativ, wenn du das Menü in den Footer steckst oder wenn sich alle relevanten Informationen im unteren Teil der Webseite befinden. Wenn du above the fold nicht das schreibst, was den User auf deiner Webseite erwartet. Ich schreibe es noch mal: Kreativität hört auf, wo die Usability der Website beeinträchtigt wird.

(17) Page Speed

Langsame Webseiten nerven. Auch ich habe damit oft eine Baustelle. Aber zwischen langsam, etwas langsam und mega langsam gibt es große Unterschiede. Und bitte schau, ob deine User per Handy oder per Desktop auf deiner Webseite surfen. Wenn deine Webseite mobil mega langsam ist und 80% deiner Kunden über mobil kommen, dann solltest du tätig werden.

(18) Wenn Inhalte durch andere Inhalte verdeckt werden,

Bitte checke deine Webseite, ob deine Webseite mit allen Geräten gut aussieht. Wenn z.B. das Logo durch ein Hamburger Menue verdeckt wird, dann ist das schön und verunsichert den User.

(19) Contents, die von alleine starten

Nervt dich auch, wenn auf einmal eine Musik losdudelt oder wenn ein Filmchen automatisch startet. Dann verstehen wir uns. Es ist definitiv ein Minuspunkt in Sachen Usability, wenn bestimmte Dinge auf der Webseite ohne meinen Wunsch starten.

In diesem Artikel findest du noch weitere Usability-Tipps.

Fallen dir noch mehr Punkte auf, die an einer Webseite nerven? Dann schreibe mir. Ich nehme sie gern in die Liste auf.

Wenn du wissen möchtest, wie deine Webseite auf andere wirkt, dann schau doch mal zu meinem Content-Check.

 

Hier habe ich beschrieben, welche Inhalte auf die Webseite für eine Ferienwohnung gehören. Es ist ein längerer Text geworden. Natürlich mit vielen Tipps, wie eine Ferienwohnungswebseite richtig gut wird.

Der Ferienhausmarkt ist fest in der Hand von Buchungsportalen. Ich bin kein Freund solcher Portale, weil die Suchkriterien für die Nutzer sehr familienUNfreundlich sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Suche nach einer Ferienwohnung bei Fewo.undsoweiter langwierig und nervig ist. Meistens habe ich mehrere Wochen lang, Abend für Abend sämtliche Portale durchforstet. Eine gefühlte Ewigkeit später habe ich auch eine passende Unterkunft gefunden, die dann doch nicht frei war. Grrr.

Viel lieber würde ich direkt über Google oder über alternative Portale anhand von passenden Kriterien nach einer Ferienunterkunft suchen. Mir ist es wurscht, ob ich in 3km einen Golfplatz habe. Wichtiger ist, dass es in der Nähe einen Spielplatz gibt. Oder, dass Spülmittel und Schwämme in der Küche vorhanden sind und ich das ganze Zeug nicht von zu Hause mitbringen muss.

Hilfe, wo finde ich die Informationen, die wirklich wichtig sind?

Das Problem: Viele Vermieter verlassen sich auf das Marketing der Buchungsportale und haben keine eigene Webseite. Dass eine eigene Webseite, aber auch dann hilft, wenn man auf einem Portal gelistet ist, habe ich bereits in einem anderen Beitrag ausgeführt.

Und dann sagen die großen Buchungsportalen für Ferienwohnungen, dass sich eine eigene Webseite nicht lohnt und dass

die Buchungsportale für Dich das Marketing übernehmen.

Aha.

Das sind zunächst Versprechungen. Du wirst sehen, ob sie das Verspechen halten…

Ich glaube, die Portale haben kein Interesse daran, dass Vermieter ihre eigene Webseite erstellen und dass die FeWo alternativ gefunden wird.

Andererseits möchte ich auch bekräftigen, dass es gescheites Marketing nicht umsonst gibt. Egal, ob Du Deine Ferienwohnung auf dem Buchungsportal präsentierst, oder Deine eigene Webseite erstellst. Marketing kostet Geld oder Zeit. Meistens beides.

Von Buchungsportalen, die eine gratis Präsentation Deiner Fereinwohnung anbieten, halte ich auch nichts. Doch ich schweife ab. Ich will doch schreiben, welche Informationen auf der Webseite für eine Ferienwohnung gehören.

Was gehört auf die Webseite für eine Ferienwohnung?

Gehen wir davon aus, dass ich Dich überzeugen kann, eine eigene Webseite für Deine Ferienwohnung zu erstellen.

Welche Inhalte (auf Marketingdeutsch Content) sollten auf die Webseite? Hier die 6 wichtigsten Informationsbereiche.

1. Geographische Lage: Wo ist die FeWo?

Für mich ist die Lage der Ferienunterkunft eines der wichtigsten Buchungskriterien. Es klingt banal, aber bei den meisten Webseiten für eine Ferienwohnung sieht man nicht auf Anhieb, wo sie sich befindet. Es macht einfach einen Unterschied, ob sich die Ferienwohnung Müller an der Ostsee oder am Bodensee befindet. (Ob ich 1 oder 8 Stunden Anreise habe.) Auch Abkürzungen wie das Auto-Kennzeichen (hier in Friedrichshafen gibt es viele die mit Ferienwohnung FN werben) sind nicht zielführend. Nicht jeder kennt alle Auto-Kennzeichen Deutschlands auswendig.

Also stell bereits auf der Startseite klar, wo Deine Ferienunterkunft ist. Wenn sich Deine Ferienwohnung in einem „unbekannten“ Dorf befindet, schreib die Region dazu. Aber bitte nicht eine völlig unbekannte Region, die nur eine kleines Gebiet umfasst. Dann ist es besser die nächst gelegene Stadt aufzuführen.

Warum ist das so wichtig? Viele Links von Ferienwohungen werden über die sozialen Medien geteilt. Dann erscheint im Link ein Vorschaubild und ein Titel. Idealerweise erkenne ich als Interessent bereits bei diesen Vorschaubildern mit Titel die Lage (und kann sofort einschätzen, ob das Objekt in Frage kommt, oder nicht).

Leider ist das bei den meisten Ferienobjekten in entsprechenden Facebook-Groups nicht so.

Hier ein paar Beispiele von unglücklichen Ortsangaben des Ferienhauses in Kurzbeschreibungen oder im Webseiten-Titel:

  • Ferienwohnung in Gerats – Häh? Wo zum Teufel liegt Gerats?
    Besser Ferienwohnung in Gerats / Allgäuer Seenplatte
  • Ferienhaus Sonnenschein in südliches Mittelfranken – Ein Spezialität in Bayern: Das südliche Oberbayern und das nördliche Niederbayern und die südliche Oberpfalz usw. ….. Da kennt sich kein Mensch aus.
    Besser Ferienhaus Müller südlich von Nürnberg
  • Ferienhaus an der Elbe – Die Elbe ist etwas länger. Tschechien, Dresden oder Hamburg?
    Besser Ferienhaus an der Elbe bei Dresden
  • Ferienwohnung am Silbersee – So ein Glück, dass sofort klar ist, wo dieser See liegt ;-)
    Besser Ferienwohnung im Schwarzwald in Seenähe

Ihr seht, was ich meine, oder?
Vielleicht hast Du bereits eine passende URL: www.ferienwohnung-allgaeu-see.de oder so ähnlich.

Ach und weil wir gleich bei der Lage sind. Selbstverständlich gehören auf eine Webseite alle Kontaktdaten: Vollständige Namen, also nicht E. Müller, damit der Interessent weiß, ob Du Elfriede oder Erich heißt. Telefon, Handy, E-Mail Adresse

Und natürlich die Adresse. Und wenn die nicht so einfach zu finden ist, eine Anfahrtsbeschreibung mit Skizze ider Karte.

Hier findest Du einen Artikel, welche Angaben auf eine Kontaktseite gehören.

2. Ausstattung:  Was ist drin und dran?

Auch das klingt banal. Aber für den Buchenden ist es nicht banal, sondern i.d.R. verbirgt sich in diesen Kriterien der Auslöser, überhaupt zu buchen. Am besten Du schreibst die wichtigsten Ausstattungsmerkmale in Listen zusammen. Listen sind gut lesbar. Fangen wir beispielsweise mit der Küche an.

Du könntest das so machen: „Unsere Ferienwohnung hat ein Küche, die folgendermaßen ausgestattet ist:

  • Tisch mit 4 Stühlen
  • Spülmaschine
  • Herd mit Ceranfeld
  • Backofen
  • Geschirr, Besteck, Kochgeschirr für 6 Personen
  • Kaffeemaschine, Wasserkocher…“

Das sind die elementaren Ausstattungsteile.

Wichtiger sind die Kleinigkeiten.

  • Spültücher, Schwämme
  • Verschiedene Küchenmesser, Schäler
  • Spülmittel, Spülmaschinentaps, Spülmaschinensalz
  • Gewürze, wie Salz und Pfeffer
  • Kaffeefilter und Kaffeedose
  • Kindergeschirr, Plastikbecher
  • Korkenzieher

Ihr versteht, was ich meine? Es kommt vor allem auf die Kleinigkeiten an.

Und wer das bisher nicht bedacht hat, bekommt hiermit gleich einen Gratis-Tipp, wie man seinen Gästen eine Service-Mehrwert bieten kann.

Gehen wir weiter zu den Schlafmöglichkeiten.

Wie sind sie und wo befinden sich die Betten?

  • „ein Schlafzimmer mit Doppelbett, separate Federkern-Matratzen, 1,80 breit“
  • „ein Schlafzimmer mit Doppelstockbett“
  • „Unsere Betten sind mit Allergiker-Bettwäsche überzogen“….

Und denke auch daran, dass es unter Umständen wichtig ist, wo die Schlafzimmer liegen. Also zum Beispiel

  • „im Obergeschoss“
  • „in der Galerie“
  • „nebenan“
  • „auf der ruhigen Gartenseite“….

Familien mit kleinen Kindern bevorzugen z.B. Schlafzimmer nebeneinander. Ältere Leute wollen keine Stiege in die Galerie hochklettern.

Und so solltest Du auch mit den restlichen Beschreibungen weitermachen. Bitte.

  • Beschreibe das Wohnzimmer, Fernseher, Musikanlage, was noch?
  • Auch das Bad ist wichtig.
  • Denke an die Kleinigkeiten. Gibt es ein Waschmaschine? Eine SAT-Anlage? Einen Kamin? Wo kommt das Holz / die Kohle her? „Einen Sack Holzkohle stellen wir Ihnen als Vermieter zur Verfügung.“

Und vergiss nicht das Außengelände.

  • „einen kleinen Spielplatz mit Sandkasten und Trampolin“
  • „eine Grillecke mit Tisch und Stühlen“
  • „4 Sonnenliegen mit Auflagen und Sonnenschirm“

Ist doch selbstverständlich? Für Dich. Aber nicht für den Interessenten.

Und denke bitte an Familien mit Kindern.

  • Wo kann das Auto ausgeladen werden?
  • Platz für Kinderwagen / Buggy/ Fahrradanhänger?
  • Ist das Grundstück eingezäunt?
  • Gibt es Hochstühle / Toilettensitze / Kinderbettwäsche / Rausfallschutz / Verdunklungsrollos / Kinderbetten…

Bei der Beschreibung einer Ferienwohnung gilt die berühmte Regel.

Beschreibe die FeWo so detailreich, wie möglich.

Und wenn Du Fragen hast, dann rufe mich an.

3. Was kostet die Ferienwohnung?

Über Geld spricht Otto Normaldeutsch nicht so gern. Auch nicht über Preise. Warum eigentlich nicht? Es ist doch wichtig, dass auf der Ferienwohnungs-Webseite der Preis für die Unterkunft steht.

Hier habe ich nur einen Tipp. Keep it simple. Der Preis für Euer Objekt sollte so dargestelt sein, dass der Interessent SOFORT versteht, was es in seiner gewünschten Reisezeit INKLUSIVE aller Nebenkosten kostet.

Ich finde es nervig, wenn eine einfache Ferienwohnung 10 verschiedene Buchungszeiten hat und dann noch 3-10 Nebenkosten, die man sich einzeln dazurechnen muss. Besonders unpraktisch sind auch Angaben, bei denen die Zeiträume vermischt werden.

Also nicht so: Unsere Ferienwohnung kostet 80 Euro pro Tag zzgl. 100 Euro Endreinigung pro Woche und 3,50 Kurbeitrag pro Person pro Tag und 20 Euro Aufschlag für Kurzbuchungen.

Spätestens dann ist mir die Lust auf Urlaub vergangen.

In den Inklusivpreis gehört alles, was man nicht ausschließen kann. Also wenn man die Endreinigung sowieso bezahlen muss, dann gehört sie in den „normalen“ Preis. Der Kurbeitrag muss separat abgeführt werden. Ja, ok, aber bietet Euren Gästen doch gleich mal den Service und rechnet das für 7, 10 oder 14 Tage aus.

Und noch was zur Position des Preises. Der Preis sollte ein Menüpunkt sein und von der Startseite (oder jeder anderen Seite) SOFORT auffindbar sein.

Bitte gebt auch die Preise für buchbare Zusatzleistungen an. Brötchenservice. Zeitungsservice. Getränkeservice. Grillservice…. (Das sind lauter nette Service-Vorteile.)

Zahlungs- und Buchungsbedingungen gehören auch zum Preis

Zum Thema „Preis“ gehört auch, ob eine Anzahlung fällig wird. Bis wann, in welcher Höhe. Und dann die Bezahlung. Wann soll der Gast bezahlen und in welcher Form. Also EC oder bar. Oder Karte…

Auch die Reservierungs- Miet- und Stornobedingungungen, sprich alles, was zum Vertrag gehört, muss vollständig und leicht auffindbar auf die Webseite.

Schreibt alles auf. Es erspart Euch a) Nachfragen per E-Mail und b) Missverständnisse.

4. Vakanzen: Wann ist die Ferienwohnung frei?

Ein leidiges Thema. Und viel zu viele Ferienwohnungsbesitzer bauen immer noch darauf, dass der Interessent nachfragt, ob die Ferienwohnung zum Zeitpunkt x frei ist. Ganz ehrlich. Ich klicke gleich weg. Da muss die Ferienwohnung schon super, super, super schön sein, dass ich diesen Weg gehe. Und so denken viele. Heute kann man online einkaufen, in Echtzeit Filme und Sportsendungen verfolgen…. Alles kann ich online machen und dann soll ich für eine Ferienwohnung, die mich interessiert, eine Buchungsanfrage per E-Mail senden? No way. Never ever.

Ich bin sicher nicht alleine mit meinem Zeitmangel. Deshalb mein Tipp, pflegt die Vakanzen der FeWo auf Eurer Webseiten. Das dauert nämlich nicht so lange, wie 5 E-Mail Anfragen „Ist die Ferienwohnung noch frei?“ zu lesen und zu beantworten.

5. Die Umgebung: Einkaufen und Freizeit

Auch beim Thema Umgebung haben die meisten FeWo-Webseiten noch viel Verbesserungspotenzial. Also bitte versetzt Euch in die Lage der Interessenten, die weder wissen wo der Lidl / Aldi / Rewe ist, noch der nächste EC-Automat.

Informationen, die weiterhelfen:

  • Entfernung zum nächsten Supermarkt
  • Entfernung zum nächsten Bäcker
  • Banken und Geldautomat
  • Ärzte, Tourist-Info etc.

Und denk bitte auch an die Angabe der Öffnungszeiten.

Sehr wichtig sind auch Restauranttipps. Spart Euren Gästen eine langwierige Google-Suche nach dem Abendessen. Zu einem Tipp gehören auch Angaben wie, warum sollte man dort Essen gehen, und wie viel kostet dort das Essen. Perfekt ist eine Verlinkung zum Restaurant.

„Wir empfehlen die Pizzeria „Bella Pizza“- urgemütlich und zuvorkommender Service. Preise ab 8,00 Euro.“

So zwei, drei Restauranttipps sind ein Traum. Ebenso kann man Cafes, Biergärten, Besenwirtschaften empfehlen. Stichwort: Service.

Und nun der wichtigste Punkt Freizeitaktivitäten.

Versetzt Euch in die Lage Eurer Zielgruppen und überlegt, was den jeweiligen Gästen wichtig sein könnte. Einige Sachen sind Standard, wie

  • Bademöglichkeiten,
  • Sehenswürdigkeiten,
  • Museen,
  • Fahrradverleih,
  • Wanderwege,
  • … .

Für alle Punkte gilt: Wie, wo, was, wann, wie viel und natürlich eine Verlinkung.

Jeder Interessent / Ferienwohnungsgast freut sich über Informationen, die über das „Normale“ hinausgehen. Also denkt bitte auch an solche Sachen, wie

  • Biobauernhöfe,
  • lokale Veranstaltungen,
  • Töpfereien, Kunsthandwerk etc.,
  • Kulturprojekte, Theater, Kino.

Vielleicht ist das Wetter nicht so gut und Eure Gäste suchen nach Alternativen?

Speziell Familien mit Kindern haben weiteren Informationsbedarf.

  • Wo befinden sich die nächsten Spielplätze? Wie sind die ausgestattet, für welche Altersgruppe sind sie?
  • kinderfreundliche Restaurants, Cafes etc.
  • kinderfreundliche Wanderwege
  • Fahrradverleih auch mit Kinderrädern…?

6. Bilder

Fotos sind wichtig. Insbesondere Bilder von der Ausstattung der Wohnung, aber auch Bilder vom Außengelände und der Umgebung können Buchungs-Booster oder Weg-Klicker sein. Hopp oder top.

Aber bitte keine Handyfotos. Professionelle Bilder sind gut belichtet und hoch aufgelöst. Wer will seinen Jahresurlaub schon in einem dunklen Loch verbringen? Die Wohnung ist hell? Ach schade. Das sieht man auf den Fotos gar nicht.

Auf professionellen Fotos wirken die Räume heller, freundlicher, schöner. Zwar kosten professionelle Fotografenbilder Geld, aber sie sind eine gute Investition in das Ferienobjekt.

Auf die Macht der Bilder setzten alle Tourismusanbieter. Was glaubt Ihr, warum auch heute noch Reisekataloge gedruckt werden. Nicht wegen der Beschreibungen.

Zum Schluss noch kurz Google

Jetzt ist der Beitrag sehr lang geworden. Und es gäbe noch so viel zu sagen.

Noch ein paar Worte zum Schluss. Je mehr Ihr auf Eurer Webseite schreibt, um so interessanter ist sie für die Besucher. Und das merkt auch Google und wird Eure Mühe mit einer guten Positionierung belohnen.


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Habt Ihr noch Fragen zum Thema Inhalt auf einer Webseite für eine Ferienwohnung? Dann schreibt mir.

Seitdem ich hier in Friedrichshafen am Bodensee wohne, fällt es mir besonders auf. Hotels und Ferienwohnungs-Besitzer verschenken viel Marketingpotenzial, weil sie keine eigene Webseite haben.

Aber nicht nur hier am Bodensee ist das so.

Viel zu viele Ferienwohnungsbesitzer in Deutschland und Östereich haben keine Webseite. Oder sie ist so schlecht, dass potenzielle Urlauber eher abgeschreckt werden, als zum Buchen animiert. Warum probieren so wenige eine Vermietung ihrer Ferienwohnung über die eigene Webseite?

Lohnt sich eine Webseite für die eigene Ferienwohnung? Ja.

Ihr winkt jetzt ab. Ja, ja, so eine eigene Webseite ist zu teuer. Und außerdem kann ich nicht programmieren. Und überhaupt, dafür habe ich keine Zeit. Doch lasst es uns doch mal ausrechnen, wie teuer so eine eigene Webseite im Vergleich zu einem Buchungsportal wirklich ist.

Was kostet die Vermietung über Buchungsportale?

Der Ferienhaus-Experte Tilo Boy hat die Preise der großen Ferienhausbuchungsportale für 2018 zusammengetragen. Am günstigsten ist tourist-online.de für ein Erstinserat mit 129 Euro. Spitzenreiter ist fewo-direkt. de mit 355,81 Euro. Letzterer bietet alternativ ein Provisionsmodell an. So funktionieren auch booking.com, hrs und Co. Im Schnitt werde für eine Vermietung etwa 8-15% fällig. Da es zusätzlich weitere Gebühren gibt, lohnt sich der Blick auf die Vermietungsgesamtkosten, die Vermieter und Gast tragen. Schnell wird klar, dass wir uns zumindest im Ferienhaussektor bei ca. 20% Provision bewegen. Welches das bessere Modell ist, hängt natürlich von der Anzahl der Buchungen ab. Wie viele Anfragen über ein Portal kommen, ist allerdings nicht nur von der Qualität des Portals abhängig, sondern auch vom Vermieter selbst.

Vermietung über ein Portal ohne eigene Webseite?

Ja, aber der Kunde von heute erwartet, dass JEDER eine Webseite hat. Warum? Egal, wo der potenzielle Urlauber die Ferienunterkunft findet, viele potenzielle Urlauber suchen weiterführende Informationen über das Objekt und die Umgebung. Das liegt zum einen daran, dass die Ferienwohnungs-Buchungsportale von sich aus relativ sparsam mit ihren Informationen sind, aber auch, weil Vermieter zu wenig Informationen in die Portale einpflegen. Eine hochwertige Präsentation, egal, ob auf dem Portal oder auf der eigenen Webseite, ist wichtiger den je.

Nehmen wir an Susi Familienmutter interessiert sich für eine Ferienwohnung auf einem Portal. Sie wird sich sehr wahrscheinlich über Google und Co. die Ferienwohnung „weiter“ anschauen wollen, um mehr Informationen zu bekommen. Vielleicht möchte sie erfahren, welche Sehenswürdigkeiten in der Nähe sind, wie das Wetter in der Jahreszeit ist oder ob es einen Spielplatz in der Umgebung gibt. Und sie wird vielleicht auch auf einem Bewertungsportal, wie holidaycheck vorbeischauen. Zumindest wird sie versuchen, die Webseite der Ferienwohnung aufzusuchen. (Das wiederum ist nicht im Interesse der Portale, weil die Buchung der Ferienwohnung dann eventuell über die Webseite des Vermieters direkt erfolgen wird.)

Was meint Ihr, welche der folgenden Szenarien wirken als Buchungs-Booster? Bei welchem Szenario werden wenig oder keine Buchungen eintrudeln?

Die Ferienwohnung oder das Ferienhaus hat …

  • … keine eigene Webseite,
  • … eine altbackene aber informative Webseite,
  • … eine altbackene und wenig informative Webseite,
  • … eine schicke, informative Webseite.

Dreimal darfst Du raten!

Das heißt, Vermieter ohne eigene Webseite oder mit einer schlechten Webseite verschenken viel Potenzial. Was aber auf eine gute Webseite für eine Ferienunterkunft gehört, schreibe ich in einem nächsten Artikel mal genauer auf.

Was kostet die Vermietung über ein Buchungsportal?

Viele Buchungsportale locken mit „vielen“ Anfragen. Die sind für mich aber nicht wichtig. Entscheidend ist nur, wie viele Buchungen werden pro Jahr generiert.

Noch einmal. Ich spreche hier vor allem vom deutschsprachigen Ferienhausmarkt. Für einen sardischen Ferienhausbesitzer, der seine Wohnung über eine Agentur vermietet, und i.d.R. nicht mit dem Urlauber direkt kommuniziert, ist eine eigene Webseite schwieriger zu realisieren. Vor allem die Mehrsprachigkeit wird dann zu einem Kostenfaktor.

Bleiben wir für unser Beispiel auf dem deutschen Ferienwohnungsmarkt.

Nehmen wir an, dass ein Ferienwohnungsvermieter für seine Ferienwohnung im Durchschnitt 600 Euro pro Woche verlangt. Er ist auf mehreren Portalen gelistet. Sagen wir auf 5. Er hat keine eigene Webseite. Die Ferienwohnung pro Jahr etwa 20 Wochen belegt. Davon werden 10 Wochen an Neukunden vermietet, 10 Wochen werden an Stammkunden vermietet. (Was schon ziemlich gut ist)

Das heiß, der Vermieter generiert 12.000 Euro Umsatz pro Jahr. Mit den Neukunden 6.000 Euro. Davon muss er Provisionen und Gebühren abrechnen. Sie betragen ca. 20% , also 1200 Euro. Dazu rechnen muss er die Zeit für die Pflege der einzelnen Portale, vor allem die Vakanzpflege. Einige Portale haben keine Vakanzanzeige. Das heißt, interessierte Urlauber müssen eine Anfrage stellen und der Vermieter muss zu- oder absagen. Auch das kostet Zeit. Rechnen wir für die Vakanzpflege und die Kommunikation etwa 1 Stunde pro Monat. Also müssen wir weitere 600 Euro pro Jahr an Vermietungskosten dazurechnen. Macht 1800 Euro.

Was kostet eine Webseite für die eigene Ferienwohnung?

Nehmen wir an, Ihr gestaltet eine eigene Webseite mit einem Baukasten. Zwar gibt es auch kostenlose Webseiten, aber wir rechnen für eine kleine eigene Ferienwohnungswebseite mit einem Baukasten (z.B. bei WordPress.com, Wix und Co.) ca. 8 Euro pro Monat. Macht 106 Euro pro Jahr.

Eine Webseite sollte folgende Eigenschaften haben: informativ, user-freundlich und modern. Insbesondere gute Texte und professionelle Bilder sind wichtig, um potenzielle Feriengäste neugierig zu machen. Und dann ist da noch das Thema Suchmaschinenoptimierung.

Wenn ich so eine Webseite erstelle, kostet das etwa ab 700 Euro je nach Umfang und Anzahl der Unterseiten. Dazu kommen die Kosten für professionelle Bilder. Da sollte man ca. 500 Euro einplanen.

Webseite selber machen? Kostet Zeit.

Natürlich kannst Du eine solche Webseite auch selbst machen. Schon lange braucht man keine Programmierkenntnisse mehr. Ich biete zum Beispiel Workshops an, wo ich Laien zeige, wie sie zu einer modernen, informativen Webseite kommen.

Selbermachen dauert erfahrungsgemäß viel länger. Rechne mal mit 50 -100 Stunden. Bilder solltest Du nur selber machen, wenn Du eine fotografische Ausbildung hast. Selbst wenn Du die Webseite nicht selber machst, solltest Du noch Zeit dafür einplanen, alle Informationen zusammenzutragen und an eine Webseitenagentur weiterzureichen. Also unterm Strich kostet Dich so eine Webseite etwa genauso viel, wie die Provisionen aus den Vermietungen der Portale. Mit dem Unterschied, dass die Provisionen und Gebühren im nächsten Jahr wieder anfallen. Deine Webseite steht im Prinzip und normalerweise musst Du nur kleinere Änderungen machen. Auch die Vakanzpflege wird weniger Zeit kosten.

Vermietung ganz ohne Buchungsportale wie fewo-direkt und Co?

Im Prinzip wäre eine Vermietung ausschließlich über eine eigene Webseite möglich. Doch zumindest am Anfang oder bei geringem Stammkundenanteil, ist das nicht ratsam. Es sollte aber Dein Ziel sein, den Anteil der Buchungen über die eigene Webseite zu erhöhen. Buchungsportale sollten nur als zusätzliche Möglichkeit dienen, keinesfalls umgekehrt, so wie es bei den meisten Vermietern ist.

Unter der Voraussetzung, dass Du eine eigene schicke, informative Ferienhauswebseite hast, bringt sie folgende Vorteile:

  • Die eigene Webseite für die Ferienwohnung verbessert die Buchungschancen auch dann, wenn die Wohnung über Buchungsportale angeboten wird.
  • Insbesondere für Stammkunden ist die eigenen Webseite wichtig. Oftmals wissen sie gar nicht mehr, über welches Portal sie „damals“ die Unterkunft gefunden haben. Sie suchen also nach dem Namen oder dem Namen der Beitzerfamilie, z.B. Fereinwohnung Netzer, in der Hoffung auf die eigene Webseite zu treffen und darüber zu buchen.
  • Oder nehmen wir mal an, Ihr habt in xy Urlaub gemacht und Ihr seid an einer Appartmentanlage vorbei gekommen, die Euch gefällt. Was machst Du, wenn Du wissen willst, ob die Unterkunft frei ist und wie viel sie kostet? Googeln? Sicher!
  • Einmal erstellt, kostet die eigene Webseite in den Folgejahren sehr wenig. Meistens rentiert sie sich schon im zweiten Jahr.
  • Die eigene Ferienwohnungswebseite ist immer ein Zugewinn. Während das Buchungsportal sich als Plopp herausstellen kann, wirst Du über Deine eigene (gute) Seite immer gefunden.
  • Wenn Du dadurch auf weniger Buchungsportalen gelistet bist, sparst Du Zeit u.a. für die Vakanzpflege.
  • Du bist flexibler, weil Du Preise / Buchunsgbedingungen / Angebote selbstständig jederzeit ändern kannst und flexibel auf neue Situationen reagieren kannst.
  • Durch viele Zusatzinformationen für Deine Gäste bietest Du Ihnen einen klaren Mehrwert und schaffst Sympathie, Neugierde und Vertrauen.

Noch ein letzter Tipp von Christian Petersen, der die Ferienwohnungssoftware More Bookings gegründet hat:

Wählen Sie einen individuellen Namen für Ihre Ferienwohnung

Es lohnt sich, in den Inseraten bei Booking.com oder AirBnB einen Namen für das Objekt zu wählen, bei dem die Homepage eine Chance auf eine Top-Platzierung hat. Wenn im Inserat „Ullo´s Schwalbennest“ steht, dann gibt es hier und da Gäste, die googeln und direkt über die Homepage buchen. Speziell, wenn der Preis dort vielleicht ein paar Cent günstiger ist.

Also ehe Sie die Ferienwohnung inserieren, wo auch immer, der Name spielt eine Rolle. Aber Achtung, wenn der Namen losgelöst von der Region irgendwo erscheint und zm Beispiel bei Facebook ohne nähere Angaben zur Region beworben wird, können sich auch nachteilige Effekte einstellen. Das lesen Sie im folgenden Artikel, welche Inhalte auf die Webseite einer Ferienwohnung gehören.

Wer Fragen zu diesem Text hat, kann mich gern kontaktieren. Ich freue mich über Kommentare und Meinungen.